Folien im Spargelanbau – eine Umweltsünde?
Wer ländlich wohnt, kommt wahrscheinlich regelmäßig an Spargelfeldern vorbei. In den meisten Fällen sind diese mit Folien abgedeckt.
Dass Folien aus Plastik bestehen und somit nicht gerade umweltfreundlich sind, ist klar. Aber wie schlimm sind diese Folien wirklich?
Laut Netzwerk der Spargel und Beerenverbände werden die Folien im Schnitt 7-8 Jahre wiederverwendet. Sind sie dann irgendwann kaputt, werden sie als Agrarkunststoff wiederverwertet und beispielsweise zu neuen Folien oder Müllbeuteln recycelt.
Da die Folien Winderosion vermeiden, verliert der Boden weniger Wasser. Somit sorgen die Folien dafür, dass während der Erntezeit kaum Bewässerung nötig ist.
Beginn und Ende der Spargelzeit
Der genaue Beginn der Spargelzeit ist wetterabhängig und somit jedes Jahr unterschiedlich. Grob gesagt kann man aber ab April mit dem Start der Saison rechnen. Spargel, der schon früher erhältlich ist, sollte gemieden werden, da er in der Regel importiert ist und daher eine schlechte Umweltbilanz hat.
Als Ende der Spargelsaison hat sich der 24. Juni etabliert. Auf Spargel, der zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar ist, sollte ebenfalls verzichtet werden. Denn eine spätere Ernte zieht eine Schädigung des Bodens und somit geringere Erntebeträge im Folgejahr mit sich.
Grüner vs. weißer Spargel
Der größte Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel ist die Art des Anbaus. Weißer Spargel wächst unter der Erde, grüner Spargel dagegen oberirdisch.
Daher müssen für grünen Spargel keine Folien verwendet werden, was ein Pluspunkt ist. Allerdings wird in Deutschland hauptsächlich weißer Spargel angebaut, sodass dieser meist regionaler verfügbar ist. Da lange Transportwege die Umwelt ebenfalls belasten, lässt sich keine Pauschalaussage treffen. Am vorteilhaftesten wäre grüner, regionaler Spargel. Grundsätzlich ist also vor allem ein bewusster Konsum innerhalb der natürlichen Saison ratsam.
—
Bildquelle: Pixabay