Rechtlicher Rahmen
Das Hochseeschutz-Abkommen wurde im März 2023 von der UN beschlossen. Bis dahin war es ein langer Weg. Ziel des Ganzen: Den Regierungen zu ermöglichen 30 % der Weltmeere zu schützen – und das bis zum Jahr 2030. In diesen Schutzgebieten soll ein Verbot gegenüber menschlichen Eingriffen wie Fischerei und anderer industrieller Nutzung bestehen.
Warum ist das Abkommen so wichtig?
Unsere Ozeane sind extrem belastet. Das liegt zum Beispiel an Überfischung, Artensterben, Versauerung, Ausbeutung von Rohstoffen und natürlich dem Klimawandel. Außerdem ist bis jetzt weniger als 1 % der Weltmeere bisher geschützt. Und: rechtlich gesehen, hat niemand einen Anspruch bzw. die Verantwortlichkeit für die Weltmeere. Daher ist ein internationales Abkommen essenziell wichtig. Die Hohe See ist außerdem der größte Lebensraum auf unserem Planeten und spielt, ebenfalls aufgrund ihrer Größe, eine übergeordnete Rolle als CO2-Senke.
Die heutige Annahme des UN-Hochseeschutzabkommens ist von historischer Bedeutung für den weltweiten Schutz der Meere und des Ozeans. Die Hohe See bedeckt fast die Hälfte der Oberfläche unseres blauen Planeten. Mit dem Abkommen ist jetzt erstmals ein umfassender und rechtlich verbindlicher Schutz für diese Gebiete möglich, die jenseits der Hoheitsgewalt einzelner Staaten liegen. Ein wesentlicher Baustein für den weltweiten Meeresschutz: Wir können jetzt zum ersten Mal auch auf der Hohen See weltweit verbindliche Meeresschutzgebiete einrichten. Das ist für das Überleben unzähliger Arten und vor allem auch uns Menschen zentral. Denn der Ozean produziert Sauerstoff, und speichert Kohlenstoff und ist unser Verbündeter gegen die Klimakrise und gegen die Naturzerstörung.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke
Was muss nun nach der Unterzeichnung passieren?
Zum einen ist eine schnelle Ratifizierung notwendig. Zunächst müssen mindestens 60 Länder das Abkommen in ihr nationales Recht verankern. Wenn dies geschehen ist, verstreichen weitere 120 Tage bis dies dann ein global gültiges Recht wird.
Jährlich müssen 11 Mio. km² Fläche unter Schutz gestellt werden. Nur dann kann das Ziel von 30 % bis 2030 erreicht werden.
Greenpeace schlägt vor folgende Schutzgebiete zu priorisieren: Emperor Seamounts im Nordwestpazifik, Sargassosee im Atlantik und Südtasmanische See zwischen Australien und Neuseeland.
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