Zahlen und Fakten
Laufen in privatem Rahmen verbinden wir gedanklich erstmal nicht mit Umweltrelevanz. Aber vor allem große Laufveranstaltungen haben einen hohen negativen Impact auf die Umwelt. Nach und nach fordern Teilnehmende daher ein Umdenken und Verbesserungen in puncto Nachhaltigkeit.
Folgende Zahlen beziehen sich auf Läufer und Läuferinnen, die 2018 zu Deutschlands größtem Marathon nach Berlin reisten:
- 71 Millionen Flugkilometer
- 39 Tonnen Abfall, darunter 800.000 Einweg-Plastikbecher
- Anreise: 20.000 Tonnen CO2-Emissionen
Hinzu kommen klimarelevante Aspekte bzw. Produkte wie Finisher-Shirts, Medaillen, Lebensmittel etc.
Lauf-Events
Um Müll bzw. Plastik zu reduzieren, setzen einige Veranstalter auf kompostierbare Becher an den Streckenabschnitten, z.B. aus Pappe oder Maisstärke. Mehrwegbecher sind in der Theorie zwar grundsätzlich nachhaltiger, dafür müssen sie aber rund 50 Mal genutzt werden. Ob das in der Praxis umsetzbar ist, ist fraglich.
Der Faktor Mobilität spielt wie in vielen Kontexten die entscheidendste Rolle. Statt Flugzeug oder Auto, sollte man also nach Möglichkeit besser mit der Bahn anreisen. Einige Veranstalter inkludieren daher Nahverkehrs-Tickets oder Tickets für Shuttle-Busse in die Startgebühr.
Best Practise
Kölner Marathon:
- Umstellung von Metall-Medaillen auf Medaillen aus Holz. Einsparung gegenüber den konventionellen Zink-Medaillen: 21 Tonnen CO2
- 1 Jahr Ökostrom als Sieg-Prämie für den schnellsten Läufer / die schnellste Läuferin
- Verwendung von Pappbechern und Mehrwegbechern (inkl. selbst entwickelter Fangnetze)
Frankfurt Marathon:
- 2014 Auszeichnung „Green Award“ für den weltweit umweltfreundlichsten Marathon
- Bio Verpflegung
- Pflanzung von Olivenbäumen
- Betreibung von drei Photovoltaikanlagen
Andere Laufveranstaltungen setzen unter anderem folgende Maßnahmen um:
- Unverpackte Finisher-Shirts
- Vegetarisches Catering
- Einbindung lokaler Dienstleister
Ausrüstung
Ob vor der Haustür oder auf einem großen Event – Ausrüstung braucht jeder. Dazu zählen z.B. Funktionskleidung und Laufschuhe.
Was das angeht, kann jede Einzelperson einen Einfluss haben.
Kleidung kann beispielsweise aus recycelten Materialien bestehen. Vor allem Funktionsshirts bestehen häufig aus Polyester, für dessen Herstellung Erdöl verwendet wird. Alternativ gibt es Materialien, die schon von Natur aus ökologischer sind, wie Lyocell. Wer dazu mehr lesen möchte, findet ausführliche Informationen zu diesem Thema hier.
Auch die Wahl der Schuhe spielt eine wichtige Rolle, da beim laufen Abrieb von Mikroplastik entsteht. Auch hier spielt das Thema Recycling wieder eine Rolle. Wer auf der Suche nach neuen Laufschuhen ist, kann hier mehr Informationen nachlesen.
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Bildquelle: Pixabay