Recycling von Plastik
Die Recyclingfähigkeit von Plastik ist grundlegend eine sehr positive Eigenschaft. Laut einer Studie von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung werden 94 % aller PET-Flaschen recycelt. Der durchschnittliche Anteil an Rezyklat liegt mittlerweile bei ca. 30 %. Das bedeutet: Jede PET Flasche, die wir kaufen, besteht zu 30 % aus alten Flaschen und zu 70 % aus „neuem“ Plastik. Das liegt daran, dass das Material nicht unendlich oft recycelt werden kann. Je öfter die Flaschen wieder in den Kreislauf gebracht werden, desto geringer wird die Qualität des Materials. Daher kann jede Flasche nur ca. 10 mal recycelt werden, bevor sie verbrannt wird.
Enzyme
Forschenden aus Leipzig ist es nun gelungen ein neues Enzym zu entdecken: PHL7. Dieses Enzym zerlegt PET extrem schnell (besser gesagt: in unter 24 h) in seine Einzelteile und es ist eine Aufbereitung zu hoch qualitativem Plastik möglich. Daher besteht Potenzial für einen geschlossenen, ewigen Kreislauf. So müsste kein neues Plastik, und somit auch kein Erdöl, mehr in das System eingespeist werden. Die Forschenden suchen jetzt nach weiteren ähnlichen Enzymen, die neben PET auch andere Plastikarten zersetzen können.
Laut dem Forschungsteam sei es vor allem eine Frage der Ökonomie. Sind Unternehmen dazu bereit etwas mehr Geld für das Material zu zahlen, wenn es dafür die Umwelt wesentlich weniger belastet? Die Forschenden sind aber zuversichtlich. Sie gehen davon aus, die Technologie bis zum Jahr 2030 marktreif machen zu können.
Der Fund von PHL7 war wie ein Quantensprung.
Dr. Christian Sonnendecker, Biochemiker an der Universität Leipzig
—
Bildquelle: Pixabay