Was passiert gerade?
Für alle, die auf ihrem Weg zur Arbeit vielleicht demonstrierende Landwirte mit ihren Traktoren auf Feldern gesehen haben, oder einen Umweg fahren wussten, da Traktoren die Autobahnauffahrt versperrt haben; aber nicht so richtig wissen warum oder wogegen demonstriert wird – hier eine kurze Zusammenfassung:
Die Bundesregierung hatte eine schrittweise Streichung von Subventionen angekündigt. Im Vordergrund stehen die Subventionen für Agrardiesel. Viele Landwirte fordern nun die Rücknahme dieser Kürzungen. Hinzu kommen mit Sicherheit einige andere Entscheidungen der Agrarpolitik der letzten 30 Jahre, dessen Missstände nun aufgezeigt werden sollen. Eine weitere zentrale Forderung ist die Stärkung von kleinen und mittleren Betreiben bzw. Betrieben, die Umweltschutz betreiben.
Aktuell erhalten deutsche Landwirte jährlich rund 8,4 Mrd. € durch Zuschüsse, Prämien, Ausgleichszahlungen und Subventionen.
Wie ist die Lage der Landwirte anhand von Zahlen?
Insgesamt konnten Landwirte in Deutschland in den letzten beiden Jahren Rekordgewinne erzielen. Im Jahr 2022 / 2023 stieg der durchschnittliche Gewinn pro Betrieb auf 115.400 € an, was einer Steigerung um 45 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Laut Agrarbericht des Landwirtschaftsministeriums fallen die Dieselsubventionen, die zur Zeit Hauptbestandteil der Demonstrationen sind, vergleichsweise gering ins Gewicht. 2020 / 2021 erhielt ein Betrieb im Schnitt 3.000 € an Agrardieselsubventionen. Der Gewinn lag im gleichen Jahr bei rund 56.000 € pro Betrieb. Die massiven Gewinnsteigerungen erfolgten in den darauffolgenden Jahren.
Was hat das mit dem Thema Umwelt zu tun?
Per se ist Diesel natürlich grundsätzlich erst einmal schlecht für das Klima, da es ein fossiler Brennstoff ist. Die Vergünstigung von Diesel ist allerdings erst recht problematisch. Agrardieselsubventionen sind vor allem deswegen ökologisch bedenklich, da sie den Anreiz für nachhaltigere Energien verringern. Sie begünstigen den Einsatz von Diesel in der Landwirtschaft, was zu höheren Treibhausgasemissionen führt. Monetäre Anreize sollten stattdessen erneuerbaren Energien zugutekommen, um den Umstieg auf umweltfreundlichere Alternativen zu fördern. So wäre es aus ökologischer Perspektive auch sinnvoller gezielt kleine Höfe bzw. Höfe mit dem Fokus auf Bio-Anbau zu unterstützen.
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