Winter is coming
Der Winter ist da und das haben wir spätestens seit dieser Nacht auch anhand des ersten Schnees gesehen. Doch während wir uns in unseren warmen Häusern gemütlich einigeln, kämpfen Wildtiere draußen mit den Herausforderungen, die die kalte Jahreszeit mit sich bringt. Doch wir können unseren gefiederten und pelzigen Freunden helfen, die eisigen Tage zu überstehen, und dabei gleichzeitig umweltfreundliche Praktiken fördern. Deswegen wollen wir kurz fünf Methoden vorstellen, um Wildtiere in der winterlichen Rhein/Ruhr Region zu unterstützen:
1. Vogelfütterung mit Bedacht:
Die Fütterung von Vögeln im Winter ist eine beliebte Möglichkeit, ihnen zu helfen. Verwende jedoch nachhaltige Futterhäuschen und natürliche Nahrung, um ökologische Auswirkungen zu minimieren. Selbstgemachte Meisenknödel*, gefüllt mit Samen und Nüssen, sind eine umweltfreundliche Option. Achte darauf, regelmäßig zu reinigen und nur kleine Mengen Futter bereitzustellen, um Verschwendung zu vermeiden.
*Bastelanleitung vom NABU: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/03125.html
2. Natürliche Unterschlupfe schaffen:
Stelle sicher, dass Wildtiere sich vor den eisigen Temperaturen zurückziehen können. Lass Laub und Zweige in einem Teil deines Gartens liegen, um natürliche Unterschlupfe für kleine Tiere zu schaffen. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann auch Nistkästen für Vögel installieren, die im Winter als Zufluchtsort dienen.
Laubhaufen: Laubhaufen bieten Igeln und anderen kleinen Tieren einen warmen Ort zum Verstecken. Sie können Laub im Herbst sammeln und zu Haufen anhäufen, idealerweise an einem geschützten Ort.
Totholz: Ein Stapel aus Totholz bietet Lebensraum für Insekten, die wiederum Vögel und andere Tiere anziehen. In den Hohlräumen von Totholz können sich verschiedene Tiere verstecken.
Steinhaufen: Ein Steinhaufen kann Schutz für Reptilien wie Eidechsen bieten. Die Steine speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts ab.
Insektenhotels: Insektenhotels sind Strukturen, die speziell für Insekten geschaffen wurden. Sie bieten Bienen, Marienkäfern und anderen Insekten einen sicheren Ort zum Überwintern.
3. Wasserquellen offenhalten:
Trinkwasser wird im Winter oft knapp. Halte eine Wasserquelle in deinem Garten eisfrei, damit Vögel und andere Tiere leichter Zugang zu Wasser haben. Verwende dabei umweltfreundliche Methoden wie schwimmende Bälle oder Wasserzirkulation, um Frost zu verhindern, anstatt auf elektrische Heizungen zurückzugreifen.
4. Winterblumen für Insekten:
Selbst bei kalten Temperaturen sind einige Insekten aktiv. Pflanze winterblühende Blumen wie Schneeglöckchen oder Winterjasmin, um Nahrung für Bienen und andere Bestäuber bereitzustellen. Diese Blumen dienen nicht nur als Nahrungsquelle, sondern verschönern auch den winterlichen Garten.
Beispiele:
1. Schneebeere (Symphoricarpos spp.):
Die Beeren dieser Pflanze bieten Nahrung für Vögel und andere Tiere im Winter.
2. Efeu (Hedera):
Efeu ist immergrün und bietet Schutz für Insekten. Außerdem kann er als Nahrungsquelle für Vögel dienen, da er Beeren trägt.
3. Wildrosen (Rosa spp.):
Die Hagebutten von Wildrosen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel im Winter.
4. Schlehdorn (Prunus spinosa):
Die blauen Früchte des Schlehdorns sind nicht nur für Vögel attraktiv, sondern bieten auch Lebensraum für Insekten.
5. Schneeglöckchen (Galanthus nivalis):
Frühblühende Pflanzen wie Schneeglöckchen sind wichtig, da sie Insekten bereits im zeitigen Frühjahr Nahrung bieten.
6. Liguster (Ligustrum): Liguster ist immergrün und bietet somit auch im Winter Schutz für Insekten.
7. Winterheide (Erica carnea): Diese Pflanze blüht im Winter und bietet somit Nahrung für Bienen.
8. Korbweide (Salix viminalis): Korbweiden bieten nicht nur Struktur und Schutz, sondern auch Nahrung für Vögel und Insekten.
9. Sonnenhut (Echinacea): Die Samenstände des Sonnenhuts können im Winter eine Nahrungsquelle für Vögel sein.
10. Echter Lavendel (Lavandula angustifolia): Lavendel ist eine winterharte Pflanze, die auch im Winter Insekten anzieht.
5. VERANTWORTUNGSBEWUSSTER UMGANG MIT STREUSALZ:
Streusalz ist ein häufiges Mittel, um Gehwege und Straßen von Eis zu befreien, kann jedoch schädlich für die Umwelt und Wildtiere sein. Verwende umweltfreundliche Alternativen wie Sand oder abstumpfende Materialien. Achte darauf, das Salz sparsam und gezielt einzusetzen, um negative Auswirkungen auf die Natur zu minimieren.
6. Sensibilisierung und Bildung:
Teile dein Wissen über nachhaltige Praktiken mit deiner Gemeinschaft. Sensibilisiere andere für die Bedürfnisse der Wildtiere im Winter und erkläre, wie jeder Einzelne einen positiven Beitrag leisten kann. Gemeinschaftliche Anstrengungen tragen dazu bei, die Lebensbedingungen für Tiere in der Region nachhaltig zu verbessern.
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Titelbild von Florian Kreppel