Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen und Rettungsdienst: Ein Weckruf für die Zukunft

Nachhaltigkeit ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit, die alle Lebensbereiche betrifft – auch das Gesundheitswesen und den Rettungsdienst. Zwei aktuelle Studien zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial für Ressourcenschonung und Klimaschutz in diesen Bereichen steckt. Die Erkenntnisse aus dem Projekt ReKlimaMed sowie einer Untersuchung zur Nachhaltigkeit im Rettungsdienst offenbaren dringenden Handlungsbedarf und praxisnahe Lösungsansätze.

Das Gesundheitswesen: Ein großer ökologischer Fußabdruck

Mit 5,2 % der Treibhausgasemissionen und 5 % des Gesamtrohstoffkonsums in Deutschland trägt das Gesundheitswesen maßgeblich zur Klimakrise bei​. Das Gutachten ReKlimaMed verdeutlicht die Bandbreite der Probleme: Von ineffizienten Energiequellen über hohe Müllmengen bis hin zu unzureichenden Strukturen zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

Besonders Krankenhäuser stehen im Fokus. Sie verursachen 24 % der Emissionen des Gesundheitswesens und verbrauchen täglich bis zu 1.000 Liter Wasser pro Patient​. Erste Leuchtturmprojekte wie das Klinikum Frankfurt Höchst im Passivhaus-Standard oder das Green Hospital Lichtenfels zeigen jedoch, dass nachhaltige Lösungen möglich sind. Diese Einrichtungen nutzen erneuerbare Energien, reduzieren Energieverluste und setzen umweltfreundliche Materialien ein​.

Der Rettungsdienst: Recycling als ungenutztes Potenzial

Eine ergänzende Studie aus Oberhausen analysierte das Recyclingpotenzial von Verpackungsmaterialien im Rettungsdienst. Über 24 Stunden wurden Müllmengen gesammelt und ausgewertet. Das Ergebnis ist erstaunlich: Rund 70 % des Verpackungsmaterials sind recycelbar, darunter 52 % Papier und 48 % Kunststoffe​.

Hochgerechnet auf ganz Deutschland könnten jährlich über 211 Tonnen an recycelbaren Materialien aus Rettungsdiensteinsätzen gewonnen werden. Die Implementierung von Mülltrennung und Recyclingstationen auf Rettungswachen könnte also nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch langfristig Kosten senken.

Hemmnisse und Lösungen

Beide Studien zeigen jedoch auch, dass viele Hindernisse den Fortschritt bremsen:

  • Mangelnde Managementstrukturen: Nachhaltigkeit ist oft nicht auf Leitungsebene verankert.
  • Fehlende Anreize: Weder regulatorische Vorgaben noch monetäre Anreize fördern die Umstellung auf nachhaltige Praktiken.
  • Zeitdruck und fehlende Ressourcen: Besonders im Rettungsdienst erschwert der Arbeitsalltag die Umsetzung von Maßnahmen​.

Die Lösung liegt in systematischen Ansätzen:

  1. Nachhaltigkeitsmanagement: Einrichtung von Stabsstellen und die Einbindung von Umweltzielen in die Unternehmensstrategie.
  2. Förderung und Aufklärung: Schulungen für Mitarbeitende, um ein Bewusstsein für umweltfreundliches Handeln zu schaffen.
  3. Regulatorische Unterstützung: Gesetzliche Vorgaben und finanzielle Anreize könnten den Wandel beschleunigen.

Ein Aufruf zum Handeln

Die beiden Studien liefern wertvolle Handlungsempfehlungen, um Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen und Rettungsdienst zu fördern. Sie zeigen, dass jede Maßnahme – von der Einführung energieeffizienter Technologien bis hin zur Mülltrennung – einen Unterschied macht.

Es liegt nun an Politik, Unternehmen und uns allen, diese Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Lassen Sie uns gemeinsam die Weichen für eine grünere Zukunft stellen – für die Gesundheit unserer Erde und zukünftiger Generationen.


Bildquelle: © Pixabay

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