Wildbienen spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem: Sie bestäuben Pflanzen und sichern damit unsere Nahrungsmittelproduktion. Anders als Honigbienen leben sie allein, ohne Staat oder Bienenstock – und sind daher besonders auf passende Nistplätze angewiesen. Doch durch die intensive Landwirtschaft, das Verschwinden von Totholz und die zunehmende Versiegelung von Böden verlieren viele Wildbienen ihre Lebensräume. Über die Hälfte der rund 560 Arten in Deutschland ist inzwischen bedroht.
Ein Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt: Das Nisthilfen-Projekt der Gustav-Heinemann-Gesamtschule
Um dem Rückgang der Wildbienen aktiv entgegenzuwirken, haben Schüler*innen der Gustav-Heinemann-Gesamtschule im Rahmen der MachDeinDing! Förderung Nisthilfen gebaut. In einem praxisorientierten Workshop während der Projektwoche entstanden unter fachlicher Anleitung individuelle Behausungen aus natürlichen Materialien. Damit leisteten die Jugendlichen nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz, sondern sammelten auch handwerkliche Erfahrungen im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Ein Teil der wetterfest behandelten Nisthilfen wurde auf dem Schulgelände installiert und bietet nun dauerhaft neuen Lebensraum für Wildbienen. Weitere wurden beim Sommerfest zum Selbstkostenpreis an Familien der Schulgemeinschaft abgegeben – und tragen so das Thema Artenvielfalt auch in die Gärten und auf die Balkone der Stadt.
Häufige Fragen zu Wildbienen-Nisthilfen
Wann schlüpfen Wildbienen im Insektenhotel?
Vom Ei bis zur fertigen Biene vergeht fast ein Jahr. Die Larven entwickeln sich im Sommer, überwintern eingesponnen im Kokon und schlüpfen im Frühjahr – meist zwischen März und Mai – als ausgewachsene Bienen.
Wie lang müssen die Röhren für Wildbienen sein?
Für hohlraumbewohnende Arten wie Mauer- oder Scherenbienen sollten die Röhren einen Durchmesser von 2–9 mm und eine Länge von 10–20 cm haben.
Wann hängt man eine Nisthilfe auf?
Ideal ist der Zeitraum Ende Februar. Dann erwachen mit den ersten warmen Tagen die ersten Wildbienenarten wie die Gehörnte oder Rostrote Mauerbiene aus der Winterruhe.
Fazit
Das Projekt verbindet Umweltbildung, Nachhaltigkeit und praktisches Engagement. Es zeigt, wie schon kleine Maßnahmen – wie das Aufstellen einer Nisthilfe – einen großen Unterschied machen können. Und es motiviert dazu, gemeinsam Verantwortung für unsere Natur zu übernehmen.
Quellen
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