Geldsparen und das Klima schonen – Thema: FOODWASTE

Das Problem Foodwaste betrifft uns

Hand aufs Herz, wir alle kennen es, das der Schmierkäse im Kühlschrank pelzig, die Orange matschig oder Brot grün wird. Aber auch frisch gekochtes Essen, was einfach zu viel war, landet unerwartet in der Tonne oder im Optimalfall auf dem Kompost. Schließlich hat man für morgen etwas andere zu Essen eingeplant oder es schmeckt dann nicht mehr so gut. 

Der Konsum in unserer „ersten Welt“ ist darauf ausgelegt, das uns Angebote locken und wir immer alles in rauen Massen verfügbar haben. Selbst wenn mal kurz das Sonnenblumenöl aufgrund eines furchtbaren Krieges in der Ukraine knapp wird, stehen im Regal noch 10 weitere Pflanzenöle, auf die wir ausweichen können. Der niedrige Preis und die ständige Verfügbarkeit haben bei vielen Menschen die Wertschätzung für Lebensmittel zumindest herabgesetzt.

So ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass Verbraucher geschätzt 200-300 Euro im Jahr in die Tonne werfen. Oder anders ausgedrückt wir werfen jährlich rund 12 Millionen Tonnen an Lebensmittel [12.000.000.000 kg] alleine in Deutschland einfach weg. Das entsprich bildlich in etwa der Menge von 30 bis unters Dach beladenen Evergreen Containerschiffen (Eben jenes, was letztes Jahr den Suezkanal blockiert hat).

WIE SCHÄDLICH SIND LEBENSMITTELABFÄLLE FÜRS KLIMA?

Lebensmittel, die wir täglich konsumieren, haben eine Vorgeschichte. Sie müssen langwierig erzeugt, verarbeitet und über den Handel den Weg zum Konsumenten finden. 
Viele der Stationen, welche die Lebensmittel dabei passieren, erzeugen mitunter klimaschädliche Emissionen.
 
Dies bedeutet, dass jedes Lebensmittel, das im Müll landet, sei es beim Erzeuger oder schlussendlich beim Konsumenten völlig unnötig erzeugt wurde und damit überflüssige Klimagase erzeugt hat.
 
 

Das Lebensmittel im Müll landen passiert eigentlich auf dem kompletten Weg, der einzelnen Lebensmittel. Sei es bei der Produktion, der Verarbeitung, dem Handel oder beim Konsumenten.

  • Erzeuger 

In der Landwirtschaft werden überwiegend Lebensmittel entsorgt, die nicht der geforderten Norm der Lebensmittelindustrie entsprechen. Zum Beispiel sind das zu große Gurken, zu krumme Möhren oder auch verformte Äpfel.

Inzwischen gibt es aber bei einigen Märkten und Konsumenten ein Umdenken, sodass immer öfters auch „krumme Dinger“ im Supermarktregal auftauchen.

  • Verarbeitung

Im Bereich der Lebensmittelverarbeitung fallen oft auch  Nach- und Nebenprodukte an, die teilweise ungenutzt entsorgt werden. Da die Wirtschaftlichkeit, aber auch die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielt, werden diese Produkte immer häufiger anderweitig verwendet. Ein besonders großer Abnehmer ist hier die Tierfutterindustrie.

  • Handel

Im Groß- und Einzelhandel kommt es zu Lagerverlusten,  die zu einem erhöhten Müllaufkommen führen. Dies geschieht in aller Regel durch Fehlkalkulation, falsche Lagerhaltung, Fäule oder Schädlingsbefall.

  • Außer-Haus-Verpflegung

In der Gastronomie sind Lebensmittel im Mülleimer leider ein alltägliches Bild. Sehr oft werden Speisen nicht aufgegessen und gehen als Abfall zurück in die Küche. Besonders Buffetrestaurant haben mit diesem Problem zu kämpfen. Immer öfters werden diese Reste jedoch über einen speziellen Entsorger abgeholt, welcher aus diesen energiereichen Abfällen Energie erzeugt.

  • Haushalt

Ein weiterer großer Produzent von Lebensmittelabfällen sind private Haushalte.  Rund 75 kg Lebensmittel wirft durchschnittlich jeder Haushalt in Deutschland im Jahr weg. 

Dabei lässt sich in der Regel sagen, das je weiter ein Produkt in der Lebensmittelkette vorangeschritten ist, desto größer ist der klimaschädliche Fußabdruck des Lebensmittels.

TIPPS UND TRICKS GEGEN FOODWASTE

Allgemein

  • Achten Sie auf eine korrekte Lagerung Ihrer Lebensmittel. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat dazu eine tolle Info Seite die man unbedingt mal besuchen sollte.
    https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/lebensmittel-richtig-lagern/
  • Teilen Sie mit Familie, Nachbarn und Bekannten. Sie verreisen bald und haben trotz guter Planung noch verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank? Oder Sie haben beim letzten Einkauf einfach zu viel gekauft?  Dann Fragen Sie doch in Ihrem Umfeld, ob Sie jemanden damit eine Freude machen können.
  • Lassen Sie sich Reste beim Restaurantbesuch einpacken. So wird verhindert, dass Lebensmittel im Müll landen und zusätzlich kann am nächsten Tag weiter geschlemmt werden.
  • Kompostieren Sie Essenreste und geben Sie Nährstoffe an den Boden zurück. Das ist allemal besser als eine thermische Verbrennung.

Einkauf

  • Nutzen Sie eine Einkaufsliste beim Einkaufen, so verhindern Sie Impulskäufe und kaufen auch nicht zu viel ein.
  • Nehmen Sie sich Zeit bei Ihrem Einkauf und achten Sie auf Qualität und Preis.
  • Kaufen Sie Waren, die nur noch ein kurzes Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Vorausgesetzt Sie verbrauchen die Lebensmittel zeitnah. Immer mehr Lebensmittelhändler reduzieren zudem Ware mit einem kurzen MHD.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum! Prüfen Sie immer, ob das Lebensmittel noch bedenkenlos genießbar ist, bevor Sie es entsorgen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft schreibt dazu „Grundsätzlich gilt: Was gut schmeckt, gut
    riecht und gut aussieht, ist in aller Regel noch gut.“ 
    Wichtig ! Dies gilt jedoch ausdrücklich nicht beim Verbrauchsdatum welches in der Regel bei frischen Fleisch und Fisch verwendet wird. Hier gilt nach Ablauf des Datums, dass das Lebensmittel in den Müll gehört.
  • Vermeiden Sie, wenn möglich XXL Packungen, denn oft Landen „alte“ Reste in der Tonne.
  • Kaufen Sie krumme Dinger. Beurteilen Sie Lebensmittel nicht nach ihrem Aussehen. Ungewöhnlich geformtes oder angeschlagenes Obst und Gemüse wird oft weggeworfen, weil es nicht willkürlichen kosmetischen Standards entspricht.
  • Kaufen Sie bei lokalen Lebensmittelproduzenten.


Bildquelle: Bild von Herbert auf Pixabay 

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