Online bestellen oder im Laden einkaufen?
Die meisten werden das Vorurteil kennen: Wer online shoppt, begeht eine Umwelt-Sünde. Immerhin müssen die Waren aufwendig verpackt, dann versendet werden und wenn sie nicht gefallen, entstehen durch Retouren und Warenvernichtung zusätzlich schädliche Emissionen. Aber ist Online-Shopping wirklich umweltschädlicher als das Einkaufen im Geschäft vor Ort?
CO2-Äquivalente pro Produkt
Eine Studie der Universität St. Gallen zeigt auf, dass ein Produkt im Einzelhandel im Schnitt einen 2,3x höheren CO2 -Ausstoß hat wie E-Commerce. Das liege an folgenden Faktoren, durch die E-Commerce besser dasteht:
- Bündelung von Waren beim Transport
- Weniger Bedarf an physischen Flächen, die beleuchtet und beheizt werden
Der Faktor zwischen E-Commerce und stationärem Handel unterscheidet sich allerdings nach Ländern:
- Deutschland: 2,9
- Spanien: 2,1
- Italien: 2,0
- Großbritannien: 2,0
- Frankreich: 1,5
Zusätzlich relevant ist natürlich die Art der Anreise des Kunden zum Geschäft. Aber selbst bei Anreise mit dem Rad, liegt der CO2-Ausstoß immer noch über dem des Online-Shoppings. Die Modebranche kommt wertetechnisch eindeutig am schlechtesten weg.
Entwicklungen in der Zukunft
In den vergangenen Jahren haben viele große Online-Händler angefangen sich intensiver mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Einige der Händler streben an bis 2030 oder 2040 klimaneutral zu werden.
Das ist für E-Commerce-Unternehmen einfacher als für den stationären Handel, weil dort ca. 1/3 aller Emissionen auf dem Weg des Kunden zum Geschäft anfallen – worauf der Händler praktisch keinen Einfluss nehmen kann. Der wohl größte Einflussfaktor ist das Thema Energie. Die Errichtung von PV-Anlagen oder der Bezug von Ökostrom können einen erheblichen Beitrag zu mehr Umweltfreundlichkeit leisten.
Quellen
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