Alte Obstsorten erhalten – ein Beitrag für Biodiversität, Kultur und Geschmack

Das Projekt „Mach dein Ding!“ unterstützte den Mülheimer Obstgarten e. V.

Elstar, Topaz, Pink Lady – was auf den ersten Blick nach Vielfalt aussieht, ist im modernen Obsthandel tatsächlich nur eine schmale Auswahl an Apfelsorten. Die große Bandbreite regionaler Sorten, die einst auf Märkten und in Hausgärten zu finden war, ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Der Verein Mülheimer Obstgarten e. V. hat sich deshalb ein wichtiges Ziel gesetzt: Alte und regionale Obstsorten wieder sichtbar und zugänglich machen.

Dank der Förderung durch das Projekt „Mach dein Ding!“ im Jahr 2023 konnte der Verein einen weiteren Schritt in Richtung seines Ziels gehen. 

Warum sind alte Obstsorten so wichtig?

1. Genetische Vielfalt als Zukunftsressource
Viele alte Sorten zeichnen sich durch besondere Eigenschaften aus – sie sind robust, benötigen wenig Pflanzenschutz und sind besser an regionale Klima- und Bodenverhältnisse angepasst. Diese genetische Vielfalt ist ein wertvoller Schatz für die Zukunft: Sie bietet Züchtungspotential, insbesondere im Hinblick auf sich verändernde Umweltbedingungen oder neue Krankheiten.

2. Beitrag zur Biodiversität
Streuobstwiesen mit alten Sorten sind Hotspots der Artenvielfalt. Sie bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche Insekten- und Vogelarten, sondern sorgen durch die Vielfalt an Sorten auch für ein stabiles ökologisches Gleichgewicht.

3. Kulturhistorisches Erbe bewahren
Alte Sorten sind auch ein Stück Geschichte. Regionale Namen, überlieferte Rezepte und traditionelle Verarbeitungsmethoden erzählen von einer Zeit, in der Obstbau eng mit dem Leben auf dem Land verbunden war. In Notzeiten wie den Hungersnöten des 17. und 18. Jahrhunderts waren sie überlebenswichtig.

4. Gesünder und oft besser verträglich
Viele alte Apfelsorten enthalten weniger allergene Stoffe als moderne Sorten und sind deshalb für Apfelallergiker besser geeignet. Zudem sind sie häufig aromatischer und vielseitiger in der Verwendung – ob zum Kochen, Dörren, Mosten oder Brennen.

Was macht der Mülheimer Obstgarten e. V. konkret?

Im Rahmen seines Engagements legt der Verein auf dem Gebiet der Stadt Mülheim und in benachbarten Städten einen dezentralen Obstsortengarten an. Außerdem bietet er:

  • Ausstellungen und Verkostungen, um die Vielfalt und Besonderheiten alter Sorten erlebbar zu machen

  • Seminare zur Pflege, Vermehrung und Erhaltung alter Obstbäume

  • Informationsarbeit, um Menschen für Streuobstwiesen, naturnahen Anbau und Sortenvielfalt zu begeistern


Bildquelle: © Pixabay

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